15.6.07

Briefe aus Einödistan - Kapitel 1

Liebe Leser,
Einödistan ist natürlich keine Pizza. So groß ist einfach keine Pizza, dass ein ganzes Land auf ihr platz finden würde. Nochnichteinmal das grenzenlose Himmelreich würde darauf passen was ja bekanntlich schweben kann und sich deswegen nicht ganz auf der Pizza niederlassen müsste.

Nein, Einödistan liegt auf dem europäischen Festland. Genauer gesagt in Westeuropa. Gemeinhin sollte man ja denken, dass dies ein erwähnenswerter Vorteil ist.

Genau wie Ihr, liebe Leser, hatte ich auch gedacht, bevor ich das erste mal meine Tapsefüsse auf den Boden dieses nicht enden wollenden Landstriches setzte.
Das war im Juli des wundervollen Jahres 2002.
Los kommt Ihr wisst doch noch alle was das damals für ein Jahr war.
Brasilien wurde Fussballweltmeister;
In Deutschland kämpfte Gerhard Schröder um den Klassenerhalt;
der Euro klingelte aufeinmal in allen Kassen;
in Erfurt tötet ein Schüler 16 Mitschüler, Lehrer und dann sich selbst (Ja, auch in diesem Jahr wurden wir Zeugen Menschlicher Unberechenbarkeit. Leider!);
Steve Fossett gelingt in dreizehneinhalb Tagen eine erfolgreiche Weltumrundung mit einem Ballon;

Doch der Bedeutenste Tag für Einödistan war wohl der 12. November
.
Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und Einödistan.

"Was zur Hölle ist ein Konkordat" werdet Ihr jetzt sicher fragen. Nun ich will es Euch erklären aber zuerst kürzt Ihr die "Hölle" aus Eurer Fragestellung, sie hat nun gerade gar nichts hier zu suchen. Alle, die uns jetzt "Heiligen Stuhl" erklären wollen können die Arme wieder runter nehmen. Es handelt sich um die höchste Institution der Römisch - Katholischen - Kirche.
Ein Konkordat wiederum ist ein Staatsvertrag in diesem Falle mit Einödistan. Da der Vatikan aber der Vatikan ist und nicht die grichische Insel Lesbos, darf man nicht Staatsvertrag sagen, sondern muss Konkordat sagen. Obwohl ja Konkordat viel schwuler als Staatsvertrag klingt. Aber wir fragen besser nicht nach weil das waren ja auch die Leute, die mir 300.000 $ für meine Pizzatheorie geboten haben. Die haben immer was von einer Erde und einer Scheibe erzählt. Also lassen wir ihnen ihr Konkordat. Besser wir spielen mit, sonst dürft Ihr "Hölle" doch wieder verwenden.

14.6.07

Briefe aus Einödistan - Prolog

Bitte stellt Euch vor, die Welt, auf der wir Menschen zusammen mit Flora und Fauna versuchen zusammen zu leben, gleicht einer Pizza. Diese müssen wir vernünftig aufteilen. Da gibt es Stückchen mit mehr oder weniger Käse, solche mit viel Salamie, solche, nur mit Pizzasauce und nicht zu vergessen den Rand.
Wir, die Menschen, zeichnen uns durch unser egoistisches Wesen aus. Wir wollen möglichst viel Salamie, Pilze und Käse auf unserem Stück vereinen. Gerne überlassen wir den Armen unter uns die Stückchen ohne Belag. Flora und Fauna drängen wir sogar auf den Rand zurück.
Dieses Verhalten nennen wir dann soziale Gerechtigkeit. Manchmal ist der Mensch aber auch zum teilen bereit und übt sich im Geben. Leider findet er zu wenige Nachahmer die den evolutionären Vorteil dieses Verhaltens zu schätzen wissen.

Halten wir also fest:
Unsere Welt ist eine Pizza mit beliebten und weniger beliebten Stückchen. Der Mensch, von Natur aus Egoist, beginnt immer das am reichsten belegte Stück in seinen Besitz zu bringen. Erst dann teilt er die verschmähten Stücke mit den Anderen.

Ein solch verschmähtes Stück ist Einödistan. Es besteht zum großen Teil aus Rand. Hier und da ein Spritzer Tomatenmark und ganz selten eine Käseraspel, die trocken und verirrt und außerdem reichlich deplaziert anmutet.

Für alle die von Euch, die jetzt zur Ketchupflasche greifen wollen und damit dieses geschmacksarme Stück Gemüsekuchen mit Ihrer Besserwisserei ertränken wollen..........HALTET EIN!!!
Laßt Euch stattdessen in einen Mikrokosmus entführen, der keine Geschmacksexplosionen braucht. Der Euch stattdessen einlädt, seine zarten Nuancen wahr zu nehmen. Hier in Einödistan ist alles anders. Vieles, in euren Augen schlechter. Aber hier in Einödistan kann auch alles andere besser sein.
Ich will Euch mitnehmen auf eine Reise in eine andere Welt, unendlich weit weg und doch gleich vor Eurer Haustür.

Herzlich Willkommen in einem stillen Zwischenraum!
Herzlich Willkommen in Einödistan!

Frühlingssonne

Es war die wärmende Frühlingssonne,
die Ihn berauschte viel mehr noch als Wein.
Und er blickte mit innigster Wonne,
auf jeden, sich jetzt, erstreckenden Keim.

Wie er so stand, ringsherum die Zeit sich um ihn hüllte.
Sein Herz sich mit neuer Lebenskraft füllte
erblickte er nicht das nun wuchernde Grün
sondern blieb ganz angetan bei dieser einen Knospe stehn.

So schaute er, wie sie ihr erstes Blättlein gebahr,
und schenkte ihr seinen wärmenden Oden
Dafür sie nun ziert das Leben von Ihm,
ganz frei, ohne Zwang, auf fruchtbarem Boden.

Zum Ersten....

Viele Menschen, ganz egal wo sie auf unserer Erde leben, beginnen ihren ersten Bloggeintrag mit Informationen über sich selbst. Manchmal sehr aussagekräftig, so dass man sich ein Bild über den Schreiber machen kann. Viele wiederholen einfach nur die Dimensionen ihres Leibes weil sie denken, dass die Fülle an Fett- und Muskelzellen, ihre Augenfarbe oder die Länge ihrer Haare den Menschen vor Augen hält wer sie sind. Ich möchte keine dieser zwei Schubladen vergrößern und wähle meinen eigenen Weg. Ich schließe nicht aus, dass Ihr in Zukunft mehr über mich erfahrt - aber fürs Erste wird Euch dies genügen.

Ein Frühlingsgedicht.
Selbst geschrieben. Aus welcher Intention? Nun, auch dies bleibt vorerst ein Geheimnis. Lest also selbst, kommentiert wenn Ihr wollt und genießt die Bilder zwischen den Zeilen.

Herzlichst Euer Jumpermaniak.